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Um hier zu sein, ist alles, was du tun musst, das loszulassen, für wen du dich hältst. Hattest du jemals das Gefühl, dass es dir wirklich nicht gefällt, hier zu sein, und dass du eine wunderbare, ewige Erfahrung machen wolltest? Das wird oft gedacht, aber nicht gesagt, wenn der Lehrer sagt: "Sei jetzt hier." In deinem Inneren fühlst du: "Ich bin hier, und ich mag es nicht, hier zu sein. Ich will dort sein, wo die Erleuchtung ist."
Wenn du einen wirklich wahren Lehrer hast, wird dir gesagt, dass du dich irrst, dass du nie hier warst. Du warst immer in der Zeit, also warst du nie wirklich hier anwesend. Dein Körper war hier, aber der Rest von dir ist woanders hingegangen. Dein Körper hat diese Sache namens "Leben" durchgemacht, aber dein Kopf hat diese Sache namens "meine Fantasie über das Leben" oder "meine große Geschichte über das Leben" durchgemacht. Du warst in einer Interpretation des Lebens gefangen, also warst du nie wirklich hier. Hier ist das Gelobte Land. Das Ewige ist hier. Hast du jemals bemerkt, dass du niemals von hier weggegangen bist, außer in deinem Kopf? Wenn du dich an die Vergangenheit erinnerst, bist du nicht wirklich in der Vergangenheit. Deine Erinnerung geschieht hier. Wenn man an die Zukunft denkt, ist diese Zukunftsprojektion völlig hier. Und wenn du in die Zukunft kommst, ist sie hier. Es ist nicht mehr die Zukunft. Um hier zu sein, ist alles, was du tun musst, das loszulassen, für wen du dich hältst. Das ist alles! Und dann bemerkst du: "Ich bin hier." Hier ist es, wo die Gedanken nicht geglaubt werden. Jedes Mal, wenn du hierher kommst, bist du ein Nichts. Strahlendes Nichts. Absolut und ewig Null. Leere, die wach ist. Leere, die voll ist. Leere, die alles ist. Die Kraft eines offenen Herzens Von unserem geliebten Lehrer Adyashanti
"Einer der bedeutendsten Momente in meinem Leben ereignete sich während meines ersten Zen-Retreats. Am dritten Tag des fünftägigen Programms erzählte der Leiter des Retreats, Kwong Roshi, eine Geschichte. In der Geschichte erinnerte er sich an eine Zeit, die er kürzlich in Indien verbracht hatte. Er stand mitten auf einer staubigen Straße in einem kleinen Dorf, und er beobachtete einige Kinder, die am Straßenrand spielten. Er bemerkte, dass es ein Kind mit einem deformierten Gesicht gab, und dass die anderen Kinder ihn ärgerten. Der Junge war ein Ausgestoßener. Kwong beobachtete diesen armen kleinen Jungen, und er sagte: "Weißt du, ich stand einfach nur da und wusste nicht, was ich tun sollte, und so fing ich einfach an zu schluchzen". Selbst als er die Geschichte erzählte, in dieser königlichen Meditationshaltung sitzend, mit seinen Gewändern und seinem wunderschönen Zen-Stil, weinte er sehr offenherzig. Damals wusste ich wirklich von der Qualität seines Herzens und auch von seinem Mut. Hier war einer der größten spirituellen Autoritäten im Zen, der offen da saß und weinte, ohne sich zusammenzuziehen, ohne sein Gesicht zu verbergen, ohne Scheu. Er war tief berührt von dem Schmerz dieses kleinen Jungen, und er stand da auf der Straße und fragte sich: Was kann ich für ihn tun? Nach ein oder zwei Minuten entschied er sich, auf den Jungen zuzugehen. Da sie nicht mit derselben Sprache sprachen, griff Kwong nach seiner Hand, und sie standen dort in der Mitte der Straße zusammen, Hand in Hand. Kwong bemerkte dann einen Eiscremeladen. Er ging mit dem Jungen zum Laden, griff in seine Tasche und gab dem Jungen ein paar Münzen. Er zeigte ihm, dass er wollte, dass der Junge Eiscreme für alle anderen Kinder und auch für sich selbst kauft. Als der kleine Junge allen anderen signalisierte, dass er ihnen Eiscreme kaufen würde, wurde er sofort zum Helden, zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sofort umhüllten ihn die Dorfkinder in Glück, Liebe und Akzeptanz. Dieser kleine Junge kaufte ihnen allen Eiscreme, und sie lachten alle. Für einen Moment war dieser kleine Junge, der verstoßen und traurig war, glücklich, und er gehörte wieder zur Gruppe. Das war das Einzige, was Kwong in diesem Moment zu tun wusste. Es war eine kleine Geste, aber es war ein Beispiel für die Kraft eines offenen Herzens und Geistes. Selbst wenn er nicht wusste, was er tun sollte, irgendwie, intuitiv, weil sein Bewusstsein offen war, ging er einfach hinüber und nahm die Hand des kleinen Jungen in die eigene. Für mich ist dies ein Beispiel für erleuchtetes Handeln. Dies ist ein Beispiel dafür, wie der Verstand vielleicht nicht in der Lage ist, herauszufinden, wie er reagieren soll, aber wie das offene und erwachte Herz die Führung übernehmen und im Moment etwas Schönes anbieten kann. Diese Art von Aufrichtigkeit, diese Art von Offenheit und Liebe ist in gewissem Maße der Ort, an dem wir alle beginnen müssen." Frage über körperliche und psychologische Phänomene in Meditation F: Während ich mich in Meditation tiefer für den Urgrund des Seins öffne, bin ich mir bewusst, dass man die Freisetzung verschiedener emotionaler und mentaler Phänomene aus dem Unbewussten erfahren kann. Ich frage mich, ob es auch üblich ist, körperliche Schmerzen und Müdigkeit (ohne medizinischen Ursprung) während oder nach einer Öffnung oder Vertiefung des Seins, zu erfahren.
A: Die kurze Antwort auf deine Frage ist "ja", nicht nur psychologische Phänomene entstehen durch tiefe Meditation, sondern auch physiologische Phänomene. Dies ist durchaus üblich und liegt daran, dass Geist und Körper eins sind. Negativität ist im Verstand und im Körper anwesend, und irgendwann wird sie in das Bewusstsein aufsteigen und sich sogar physisch manifestieren, wenn sie sich aus deinem System herausarbeitet. Es ist ein wenig so, wie wenn deine Hand oder dein Fuß kalt werden, bis zu dem Punkt, dass sie taub sind. Wenn sie anfangen, aufzutauen, kann es sehr schmerzhaft werden, aber das ist nur ein Teil des Prozesses, bei dem das Blut ins kalte Gewebe zurückkehrt. Das ist ein wenig dem ähnlich, was an einem bestimmten Punkt in den Meditationen passieren kann. Bewußtsein ist wie das lebensspendende Blut des Spirit, das Negativität und Wahnvorstellungen aus dem tauben und unerwachten Zustand in die Gesundheit und Funktionalität des erwachten Zustandes übergehen lässt. |
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