Manchmal fühlen wir uns klar, frei von Verwirrung und Unentschlossenheit. Wenn wir uns darüber im Klaren sind, wer und was wir sind, handeln wir auf klare Weise und reagieren auf das Leben von einem Ort der Liebe, des Friedens, des Mitgefühls und des Verstehens aus.
Wenn wir nicht klar sind, wenn wir verwirrt sind, wenn wir glauben, dass Dinge wahr sind, die es nicht sind, wie verhalten wir uns dann? Wir verhalten uns verloren, vielleicht unfreundlich, vielleicht sogar grausam. Gibt es jemanden von uns, der nicht unfreundlich gehandelt hat, und dann später darauf zurückblickte und dachte: "Wow! Warum habe ich das getan? Wie konnte ich das tun?" Die Antwort darauf, warum du auf diese Weise reagiert hast, ist für uns alle wahr: weil du etwas geglaubt hast, was nicht wahr war.
0 Kommentare
Die grundsätzliche Erkenntnis, dass andere Menschen nicht dein Problem sein können, dass es deine Gedanken über sie sind, die das Problem sind - diese Erkenntnis ist riesig. Diese eine Einsicht wird deine ganze Welt erschüttern, von oben nach unten. Und wenn du dann deine spezifischen Gedanken über Mutter, Vater, Schwester, Bruder, Ehemann, Ehefrau, Chef, Kollege, Kind, (den Präsidenten) in Frage stellst, siehst du, wie sich deine Identität auflöst.
Das "Du" zu verlieren, von dem du dachtest, dass du es wärst, ist keine furchtbare Sache. Es ist aufregend. Es ist faszinierend. Wer bist du wirklich hinter all den Fassaden? Der Buddha spricht von einem Leben, das durch Einsicht vollkommen transformiert ist und in vollkommener Klarheit gelebt wird. Das mag übertrieben oder idealistisch klingen, aber es ist die einfache Wahrheit. Es ist wirklich möglich, ein Leben in vollkommener Klarheit zu führen, ohne ein einziges Problem. Man braucht nur die Bereitschaft, alles in Frage zu stellen, was im Kopf stressvolle Gedanken aufkommen lässt: "Ich will", "Ich brauche", "Er soll", "Sie soll nicht" - die ungeprüften Gedanken, die mit der Realität argumentieren und all das Leid in unserem Leben verursachen. Sobald die Natur des Verstandes verstanden ist, kann das Leiden nicht mehr existieren. Gefühle wie Traurigkeit, Ärger und Ressentiments sind die Folgen des Glaubens an unsere belastenden Gedanken. Wenn wir lernen, diese Gedanken in Frage zu stellen, verlieren sie ihre Macht über uns. Schließlich, wenn ein stressvoller Gedanke entsteht, entsteht die Hinterfragung im gleichen Moment und der Gedanke entwirrt sich, bevor er irgendeinen Effekt haben kann. Das lässt uns nur noch Frieden, Ruhe und viel stilles Gelächter erfahren. Du kannst die Leute nicht kontrollieren, sie nicht diktieren oder zum Schweigen bringen. Man kann nur zuhören und sich in ihre Lage versetzen - nicht nur in ihre Position, sondern in die tiefste, die du finden kannst. Und wenn Du dir selbst bewusst wirst, was wahr ist, dann fließt alles, was scheinbar über dir ist, zu dir hinunter, so wie Ströme zum Meer hinunter fließen, denn du bist ein Beispiel dafür geworden, was wahrhaftig, demütig und weise ist. Wenn der Verstand sich selbst versteht, wird er nicht länger als Feind gesehen und befindet sich nicht mehr im Krieg mit sich selbst. Du findest deine Ruhe in der bescheidensten Position. Daraus wird alles Kreative geboren.
Ich habe von einem Zen-Meister gehört, der mit einer Frau und ihrem Kind in einem Wagen fuhr.
Viel Schnee fiel und der Morgen war sehr kalt, und es war keine Sonne am Himmel, es war bewölkt. Der Meister begann zu frieren und die Frau im Wagen fror auch. Nach und nach sah er, dass sie blau wurde und das Bewusstsein verlor. So nahm er ihr das Kind weg, schob die Frau aus dem Wagen und fuhr davon. Die Frau war schockiert. Sie stand dort im fallenden Schnee, ihr Kind war weggenommen worden - was für ein Mensch war das? Und er hatte den Wagen mitgenommen. Sie fing an zu laufen und zu schreien und zu fluchen - und nach einer halben Meile war sie wegen all dem Laufen und Fluchen und Schreien und Brüllen wieder völlig in Ordnung! Dann hielt der Meister den Wagen an, nahm sie herein und sagte: "Jetzt ist es okay. Ich musste das tun, sonst wärst du gestorben." Große Güte ist auch in der Lage, hart zu sein. Wenn deine Güte so ist, dass du nicht anders sein kannst, dann ist es keine Kraft, es ist Schwäche. Wenn du nicht anders handeln kannst, bedeutet das einfach, dass du fixiert bist, du bist nicht fliessend. Manchmal ist es notwendig, hart zu sein. Manchmal bedeutet wirklich freundlich zu sein auch, dass man auch unfreundlich sein kann. Wenn du nicht unfreundlich sein kannst, dann ist deine Güte nicht wert. Sie ist kultiviert. Sie entsteht nicht aus Bewusstsein. ~ Osho
Also lasst uns für einen Moment die Verantwortung übernehmen und lasst uns tief in unsere Erfahrung eintauchen. Lass uns ein paar Minuten nehmen, um still zu stehen und langsamer zu werden. Um bewusst zu werden, was auch immer es ist, das wir versuchen, nicht zu sehen und zu fühlen. Und lasst uns es begrüßen. Denn dieser Moment ist der Moment, in dem die Heilung geschieht. Es ist nichts anderes als offen zu sein für das mühelose Fließen unserer Energien, sowohl für angenehme als auch unangenehme Energien. Es ist nichts anderes, als das wir den Raum für uns selbst halten, und volle bewusster Aufmerksamkeit für uns selbst zu haben. Freiheit und Erlösung finden sich nicht in den relativen Bereichen. Es ist genau hier, in uns selbst. Also lasst uns einen Moment nehmen, um nach innen zu schauen, und zu sehen und zu fühlen, was da ist.
Und in dem, was auch immer da ist, begegnen wir uns alle. |
|