Eine Freundin auf dem Weg schreibt über die Zeit nach ihrer Krebserkrankung, zwei Chemotherapien,
und dem Tod ihres Partners. Mein Wunsch ist, dass diese Worte dich inspirieren, wenn DU der dunklen Nacht der Seele begegnest. Ich bin schon gestorben. Die dunkle Nacht der Seele. (Bemerke: die Vergangenheitsform.) Ja, ich lief gegen die die Mauer, ich kam am tiefsten Punkt an. Nein, ich wollte nicht mehr leben. Die dunkle Nacht der Seele, die dunkelste Stunde, Punkt. Die Müdigkeit war total und überwältigend; Ich lasse mich müde sein. Die nächste Sitzung mit meinem Therapeuten: Ich weinte mir meine Augen aus und erzählte ihm immer wieder, dass ich nicht die Kraft, die Macht oder den Willen hatte, mit dem Leben fortzufahren. Dann sagte er mit seiner unendlichen Weisheit und Padmasambhava- ähnlichen Klarheit das, was mich sofort und vollständig neu orientierte: Du bist schon gestorben!. Es brachte mich aus meinen Gefühlen heraus, schneller als ich die Worte sagen konnte. Er sprach die einfache Wahrheit: Ich bin schon gestorben. Auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit meines Körpers ist nicht mehr da. Unbeständigkeit und Unberechenbarkeit sind sehr, sehr real geworden. Ich bin schon gestorben Die Aussage gab mir ein neues Gefühl. Alle Gedanken, sterben zu wollen, sind verschwunden. Der Nebel der Müdigkeit hob sich. Ich habe gesehen, dass das Leben die Vergangenheit weggewischt hat, wie es immer tut, tatsächlich. Was übrig bleibt, sind nur die Erinnerungen, deren Nachhall die Gegenwart prägt. Ich erinnere mich an Worte von Jeru Kabbal aus seiner Meditation, "Die einzelnen Noten sind weg, aber die Melodie fährt fort zu schwingen." Doch was jetzt real ist, ist frisches und unerforschtes Territorium; völlig neue Noten. Begriffe, ja Erlebnisse wie Auferstehung, Wiedergeburt und Wiederaufleben entstehen. Leben heutzutage ist ein Experiment. Es ist nicht mehr dieser Zustand des Seins, der einfach ist, den ich für selbstverständlich halte. Ich weiß sicher, dass das Leben in diesem Körper endlich ist. Also, jeden Tag mache ich etwas, was ich noch nie zuvor gemacht habe. Einen Spaziergang im Dunkeln machen, oder bei strömendem Regen. Entdecke seltsame und geheimnisvolle Wanderwege, die ich noch nie zuvor erlebt hatte. Barfuß gehen wo ich normalerweise Sandalen trage. Dinge essen, die ich normalerweise nicht essen würde. Es ist ermächtigend und emporhebend. Die Frische, die Präsenz, ja die Erlaubnis! Es gibt so viel zu erleben und zu lernen, zu untersuchen und zu entdecken! Und besonders mich selbst. "Du bist schon gestorben", sagte mein Freund. Und hier bin ich, noch immer atmend. Immer wieder und wieder: Wer bin ich?
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