Meditation. Präsenz durch die Bewusstheit des Atems

Deine Aufmerksamkeit auf den Atem fokussieren

Diese Meditation wird normalerweise im Sitzen durchgeführt. Die Verwendung eines Stuhls ist in Ordnung, aber auch jede andere Möglichkeit, den Rücken gerade zu halten, ist in Ordnung. Das Mudra (Sanskrit für "Handhaltung") für diese Meditation sieht aus wie das taoistische Yin-Yang-Symbol, wobei die offene rechte Hand die offene linke Hand hält, die Finger der einen Hand in der anderen. Dieses  Mudra hilft dir, deine Energie darin in dir zu halten, so dass sie sich konzentriert und sich entwickeln und stärken kann.

Für diese Meditation ist es am besten, die Augen geschlossen zu haben. Dein Mund kann leicht geöffnet oder geschlossen sein, und es ist gut, wenn deine Zunge den oberen Gaumen berührt.

Achte zunächst auf deine Atmung. Die meisten Menschen atmen in ihre Brust, aber in dieser Meditation wirst du in den Bauch atmen. Wenn du atmest, fühle deinen Bauch, spüre ihn, als würdest du ihn von innen berühren. Mit jedem Atemzug dehnt sich der Bauch aus, und während du ausatmest, wird der Bauch wieder kleiner. Du musst keine großen oder tiefen Atemzüge machen; sei dir nur bewusst, dass du im Bauch atmest. Wenn du dir  der Atmung im Bauch bewusst wirst, beginnst du, deinen Geist - das heißt, dein Bewusstsein zu fokussieren, deine Aufmerksamkeit zu fokussieren - in der Mitte des Bauches zu fokussieren.
Wenn du deine Aufmerksamkeit auf dieses Zentrum im Bauch konzentrierst, wirst du nichts Bestimmtes finden. Diese Meditation ist einfach eine Fokussierung deiner Aufmerksamkeit, deines Bewusstseins, deines Geistes, in diesem Bereich.

Du könntest Empfindungen der einen oder anderen Art erleben; du könntest eine lokalisierte Präsenz spüren; Energie könnte sich aufbauen; du könntest verschiedene andere Erfahrungen wie Pulsation oder Hitze haben. Aber der Punkt ist, einen deutlichen Fokus auf diesen Bereich während der gesamten Meditation zu halten, ohne ihn zu unterbrechen.
Es wird normalerweise andere Arten von innerer Aktivität und Inhalt geben, sowie Gedanken und Bilder, die entstehen, äußere oder innere Klänge, und so weiter. Versuche nicht, den Inhalt zu stoppen oder zu blockieren; versuche nicht, etwas mit deinen Gedanken, Emotionen, Erinnerungen oder Empfindungen zu tun. Es ist in Ordnung, dass diese Dinge passieren, aber der Punkt ist, dass sie dich nicht von deinem Fokus ablenken.

Die mentalen oder emotionalen Prozesse können stattfinden, ohne dass du die Aufmerksamkeit von der Atmung im Bauch fortnimmst.

Wenn du bei deinen ersten Versuchen scheiterst (was du sehr wahrscheinlich tun wirst), bedeutet das nicht, dass etwas nicht stimmt. Es ist nur ein Zeichen, dass du diese Meditation noch nie zuvor gemacht hast oder dass du sie erst seit kurzem machst. Wenn du abgelenkt wirst, wenn du vergisst, wenn du dich in Gedanken oder Erinnerungen oder Planungen verlierst - bringe deine Aufmerksamkeit zurück in die Mitte des Bauches, sobald du merkst, dass du den Fokus verloren hast. Du bestrafst dich nicht selbst. Es ist eine Übung, eine Fähigkeit, die man lernt, also bekommt man sie natürlich nicht beim ersten Mal hin. Du bist es nicht gewohnt, deinen Geist an einem Ort zu fokussieren, ohne dass deine Konzentration unterbrochen wird, also wird sie, während du noch neu dabei bist, immer und immer wieder unterbrochen werden.

Versuche immer wieder, fokussiert zu bleiben; jedes Mal, wenn deine Konzentration nachlässt und du es erkennst, bringe sie an den gleichen Ort zurück, halte die die Atmung im Bauch aufrecht, und fokussiere dich auf die Mitte des Bauches.

Setze deine Meditation für zwanzig Minuten fort, oder mehr, wenn gewünscht


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