Ich würde dir gern sagen, dass es einen einfachen, zwei- oder dreistufigen Prozess gibt, der emotionale Offenheit und Verfügbarkeit garantiert, wann immer du es möchtest, aber es funktioniert nicht ganz so. Auch wenn wir alle gern einfach auf diese Offenheit zugreifen wollen, wissen wir aus eigener Erfahrung, dass dies nur selten der Fall ist. Das Wichtigste, wenn es um emotionale Offenheit und Verwundbarkeit geht, ist die Bereitschaft, unseren Ängsten zu begegnen, denn viele unserer Ängste, obwohl sie in Geist und Erinnerung erschaffen sind, sind auch tief in unser emotionales Make-up eingebettet. Sie können nicht einfach weggefegt werden, als ob wir Staub wegfegen. Es muss eine Bereitschaft geben, diese Angst wieder zu fühlen, das Zögern zu empfinden, die Tendenz zum Rückzug - wenn sie da ist - und die Bereitschaft zu haben, in sie hineinzugehen, um mit der Angst selbst vertraut zu werden. Mit Angst eins zu werden ist nicht etwas, das viele von uns in Betracht ziehen, wenn wir an Intimität und Beziehung denken. Aber wenn du bereit bist, mit deinem Widerstand vertraut zu sein, näher als du es dir vorstellst, dann wirst du sehen, daß deine Ängste nicht deine Feinde sind; Sie sind deine Verbündeten.
Die meisten Menschen haben Angst in ihrem Leben erlebt, und ich höre oft, dass die Leute sagen: "Nun, ich weiß, dass ich mit Angst vertraut bin, weil ich es so tief empfinde." Manche Leute, wenn sie anfangen, mit einem anderen Menschen vertraut zu werden, werden zutiefst ängstlich. Tiefer Schrecken kann entstehen. In diesem Fall könnte jemand sagen, "Gut, ich habe Angst! Natürlich bin ich intim mit ihr!" Aber du kannst tatsächlich ein großes Maß an emotionalem Schmerz, Aufruhr und Angst erleben, auch wenn du nicht völlig verfügbar und intim mit diesen Erfahrungen bist. Also, was bedeutet es, mit Angst, mit Furcht, mit einigen dieser emotionalen Barrieren, die die direkte Erfahrung der Einheit behindern, intim zu sein? Was bedeutet es, mit dem Moment von Angst vertraut zu sein? Manchmal, wie in diesem Fall, ist es am besten, dass du mit einer Frage lebst, anstatt nach einer Antwort zu suchen. Wie ist es, mit Angst intim zu sein? Es ist das gleiche wie intim zu sein mit der Sicht auf einen Sonnenuntergang, oder das Blatt auf einem Baum, oder das Lächeln in den Augen eines Kindes. Es ist natürlich ein anderer emotionaler Inhalt, - es kann uns viel mehr verängstigen - aber wirklich ist das, was es bedeutet, mit Angst vertraut zu sein, dasselbe wie das, was es bedeutet, mit irgendetwas anderem intim zu sein: Statt davor wegzulaufen und zu versuchen, es zu lösen, es zu einem Problem zu machen, könntest du ihr tatsächlich sehr nahe kommen. "Nahe zu kommen" bedeutet nicht, dass du mit deiner Angst kuschelst. Nahe zu kommen bedeutet, dass du aufhörst, wegzulaufen. Du musst nicht darauf laufen. Du musst einfach aufhören wegzurennen. Dann fühlst du eine Intimität. Du könnest auch einen Widerstand fühlen, aber Du kannst wählen, mit der Angst präsent zu bleiben. Natürlich magst du es nicht Natürlich wirst du dich zurückziehen. Das ist es, was du gelernt hast. Das ist es, was uns die ganze Gesellschaft gesagt hat, was zu tun ist. Sogar ein Teil deines Gehirns hat sich so entwickelt, dass du, wenn du Angst erlebst, dich angetrieben fühlst, zu fliehen. Wenn du im Dschungel bist und du Angst fühlst, weil irgendein Tier dich angreifen will, ist es klug, dass du diesen Wunsch fühlst, schnell wegzulaufen. Es ist gut, dass du nicht mit einer Bereitschaft dort sitzt, dich mit deiner Angst vertraut zu fühlen, denn du könntest erwischt und getötet werden. Aber die Wahrheit ist, dass wir nicht im Dschungel sind, und in der Regel, wenn wir Angst erleben, vor allem die Angst, offen und intim zu sein, ist diese Art von Angst nicht die gleiche wie die Angst, die du im Dschungel hast. Interessanterweise fühlt es sich wie dasselbe an, aber die Reaktion, die erforderlich ist, ist eine ganz andere. Wenn du dich daran erinnerst, dass das, womit du dich beschäftigst, Angst in deinem eigenen Denken ist, siehst du, dass es eine ganz andere Art von Angst ist. Es ist eine Angst, die in deinem eigenen Wesen erschaffen wird, und du kannst dich nicht selbst überholen, du kannst nicht so weit laufen, und so schnell, dass du auch nur einen Zentimeter von dir selbst weg wegkommst. Es gibt keine Möglichkeit, vor dir wegzulaufen. Es gibt keine Hoffnung, dass du dir entkommen kannst. Wir alle fühlen - und in der Tiefe unseres Wesens wissen wir es- es ist nicht gut genug, sich offen und frei und friedlich zu fühlen, wenn wir allein gelassen werden oder wenn unsere Umgebung sehr unterstützend ist. Diese Dinge sind schön und können uns die Möglichkeit der Freiheit zeigen, aber auf einer noch tieferen Ebene sind wir alle dazu aufgerufen, diese Freiheit, Offenheit und Intimität im Kontext einer Beziehung auszudrücken. Letztlich müssen wir unser Herz für die ganze Welt, für alles, was in ihr geschieht, und alles, was jemals passiert ist, öffnen. Wir werden unser Herz für alles öffnen müssen, was möglicherweise passieren könnte. Warum? Weil wir nicht getrennt von irgendetwas oder irgendjemandem sind. Alles, was du als von dir getrennt betrachtest, kann dir Angst machen und kann dich einschüchtern. Aber wenn du die Bereitschaft hast, dein Herz zu öffnen, kannst du auch mit den Dingen, die du nicht magst, intim sein, mit den Leuten und Ereignissen, die dich erschrecken, mit dem Zustand der Welt, der dich verängstigen kann, dann wirst du einen Weg finden, durch den dein innerster Kern eine Möglichkeit hat, um sich auszudrücken. Du kannst die Tiefe deines Selbst in der Außenwelt ausdrücken und manifestieren, so dass es nicht länger eine Trennung zwischen innen und außen gibt, und es nicht mehr länger eine Grenze für unsere Liebe gibt. Aus dem Audiobuch: Die Illusion der Angst. Von Angst zur Liebe
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