Trauer und Verlust
Wenn wir einen geliebten Menschen oder eine Lebenssituation verlieren, erfahren wir eine natürliche Zeit der Trauer. Trauer muss gelebt und verstanden werden, damit das Leben sich weiter entwickeln kann.
Ungelebte Trauer kann Depressionen, Resignation oder psychosomatische Beschwerden hervorrufen. Durchlebte Trauer öffnet unser Herz in Mitgefühl und lässt uns die Bedeutung unseres Leben und die Tatsache der Vergänglichkeit essentiell verstehen und annehmen. Trauer lässt Mitgefühl für alles menschliche Leiden entstehen und macht uns reif für ein wirkliches menschliches Dasein. |
Die spirituelle Dimension der Trauer
"Wann immer du in deinem Leben einen schweren Verlust erleidest - wie etwa den Verlust deines Besitzes, deines Heims, einer engen Beziehung, deines guten Rufes, deiner Arbeit oder körperlicher Fähigkeiten -, stirbt etwas in dir. Du fühlst dich in deinem Ichgefühl eingeschränkt. Unter Umständen verlierst du auch ein bisschen die Orientierung. "Ohne das ... wer bin ich dann?" Wenn dich eine Form, mit der sich ein Teil von dir unbewusst identifiziert hat, verlässt oder wenn sie sich auflöst, kann das extrem schmerzhaft sein. Sie hinterlässt sozusagen ein Loch im Gewebe deiner Existenz. Sollte das geschehen, dann verleugne oder ignoriere den Schmerz und die Trauer nicht, die du empfindest. Akzeptiere, dass sie da sind. Sei auf der Hut vor der Neigung deines Geistes, eine Story um den Verlust herum zu erfinden, in der du die Rolle des Opfers spielst. Angst, Wut, Groll oder Selbstmitleid sind die Emotionen, die diese Rolle begleiten. Mach dir das bewusst, was diesen Emotionen zugrunde liegt und was sich hinter der erdachten Geschichte verbirgt: das Loch, die Leere. Kannst du dich diesem sonderbaren Gefühl der Leere stellen und es akzeptieren? Wenn ja, wirst du vielleicht merken, dass es gar nichts Angst erregendes mehr ist. Du wirst überrascht feststellen, dass Frieden davon ausgeht. Immer, wenn ein Tod eintritt und sich eine Lebensform auflöst, strahlt Gott, das Formlose und Unmanifestierte, durch die Lücke, die diese vergehende Form hinterlässt. Darum ist der Tod das Heiligste im Leben. Darum kann der göttliche Frieden über dich kommen, wenn du über den Tod meditierst und ihn akzeptierst. |